Antje Schrupp im Netz

Handout zum Workshop Kirche und Web 2.0

EKHN, Medienhaus, 12.8.2010

  1. Das Web 2.0 ermöglicht erstmals in der Geschichte der Menschheit eine interaktive Massenkommunikation.

  2. Die Grenze zwischen »Publizieren« und »Rezipieren« wird unscharf. Alle Menschen sind (auch) Publizist_innen. Jede Kundenrezension bei Amazon, jeder Retweet, jedes Facebook-Posting ist Publizieren.

  3. Dadurch verlieren die Medien sukzessive ihre Rolle als »Gatekeeper«. Unternehmen und Institutionen müssen direkt mit den »Endkunden« kommunizieren. Diese erwarten zunehmend, dass Institutionen auf sozialen Plattformen präsent sind.

  4. Derzeit befinden wir uns noch im Stadium des Experimentierens. Alle Erkenntnisse über Sinn, Zweck, Nutzen und Gefahren des Web 2.0 sind bislang vorläufig. Man muss sich selbst beteiligen, um es zu »verstehen«.

  5. Relevanz wird neu definiert. Sie ist unabhängig von Redaktionsentscheidungen und unvorhersehbar. Sie ist auch nicht mehr quantitativ an Einschaltquoten und Auflagenhöhen abzulesen, sondern wird zunehmend qualitativ bestimmt.

  6. Menschen stellen sich ihren Informationsfluss selbst zusammen. Was sie nicht interessiert, kommt darin nicht vor. Dadurch verlieren Institutionen wie die Kirche an Reichweite, wenn sie ihre Kommunikation nicht verändern.

  7. Andererseits besteht auch die Gefahr unliebsamer Kommunikationsereignisse (»Shitstorms«).

  8. Das Potenzial der »schwachen Kontakte« besteht darin, für »fremde Themen« Aufmerksamkeit zu bekommen, weil bereits eine Beziehung da ist.

  9. Hilfreich sind: Glaubwürdigkeit, Authentizität, Interaktivität, keine PR-Attitüde, Bezugnahme auf aktuelle Ereignisse.

  10. Dies erfordert Ressourcen und ein dezentrales Verständnis von kirchlicher Kommunikation.


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