Antje Schrupp im Netz

Zeitschrift für Politikwissenschaft, 2/2005

Angesichts der zunehmenden Kürzungen in er etablierten Frauenpolitik und des scheinbaren Aufweichens patriarchaler Strukturen ist auch für en Feminismus eine Neubestimmung der eigenen Positionen notwendig geworden. Einen Ansatzpunkt sieht die differenztheoretisch orientierte Autorin im weiblichen Begehren. Dieses soll jedoch nicht als fest gefügte Position in politischen Zusammenhängen durchgesetzt, sondern vielmehr diskursiv und in persönlichen Beziehungen ausgehandelt werden. Dabei soll es nicht das Ziel sein, Interessen schlicht durchzusetzen, sondern vielmehr das je eigene Begehren auch und gerade als weibliches Begehren zu formulieren. Dadurch sollen Frauen in gesellschaftlichen Zusammenhängen und der Öffentlichkeit sichtbar und symbolisch verortbar werden, aber nicht als geschlechtsneutrale, sondern als geschlechtliche Wesen, als Frauen.

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