Clara Müller-Jahnke: Der Freiheit zu eigen. Gedichte 1884-1905
Hrsg. von Oliver Igel, trafo-Verlag, 2007, 389 Seiten, 34,80 Euro
Clara Müller-Jahnke, Pfarrerstochter aus Hinterpommern, Volksschullehrerin und Journalistin setzte sich als Dichterin für bessere Lebensbedingungen für Arbeiter und Frauen ein. Ihre zahlreichen Lieder und Gedichte sind bis heute überliefert, weil ihr Ehemann Oskar Jahnke sie als Gedichtbände nach Claras frühem Tod im Alter von 45 Jahren herausgab. Nun sind ihre Gedichte in einer deutlich erweiterten Ausgabe wieder verfügbar. Beigefügt sind biografische Hinweise sowie ein Artikel von Clara Zetkin aus ihrer Zeitschrift »Gleichheit«, in der sie Müller-Jahnkes »kraftvolle Persönlichkeit« würdigt.
Als zeithistorische Dokumente sind die Gedichte Müller-Jahnkes unzweifelhaft von großem Interesse. Ihre literarische Qualität ist jedoch nicht unbedingt überragend und auch in ihrer inhaltlichen Aussage – etwa in ihrem Lob auf »die Arbeit« als prägende Kraft der Zukunft – sind sie eher Zeitzeugen als von bleibender Aktualität.