Antje Schrupp im Netz

Lektürekurs zu Simone Weil

Arbeit

In Bezug auf die unaussprechbaren Dinge habe ich nicht wenig über die Organisation eines Betriebs gelernt. Sie ist unmenschlich: parzellierte Arbeit – im Akkord -, rein bürokratische Organisation der Beziehungen zwischen den verschiedenen Betriebselementen, den verschiedenen Arbeitsoperationen. Die Aufmerksamkeit, der würdigen Gegenstände beraubt, muss sich Sekunde um Sekunde auf ein kleinliches Problem, mit einigen Varianten immer das gleiche, konzentrieren: 50 Stücke in 5 statt 6 Minuten herzustellen oder etwas Ähnliches dieser Art. Glücklicherweise sind manche Fertigkeiten zu erlernen. Aber ich frage mich, wie dies alles menschlich werden kann; denn müsste die parzellierte Arbeit nicht im Akkord verrichtet werden, dann würde die daraus resultierende Langeweile jede Aufmerksamkeit vernichten, eine beträchtliche Langsamkeit und haufenweise verdorbene Produkte hervorbringen. Und wäre die Arbeit nicht parzelliert … aber ich habe keine Zeit, dies alles in einem Brief zu entwickeln. Doch wenn ich daran denke, dass die großen bolschewistischen Führer eine freie Arbeiterklasse zu schaffen behaupteten und dass wahrscheinlich keiner von ihnen … je den Fuß in eine Fabrik setzte und folglich nicht die leiseste Ahnung von den wirklichen Bedingungen hatte, die Knechtschaft oder Freiheit der Arbeiter bestimmen, dann scheint mir die Politik als ein übler Witz … (Fabriktagebuch, 24f)

Die schmerzliche Versuchung, der man in einem solchen Leben sich widersetzen muss, ist vor allem die, nicht mehr zu denken. Man fühlt, dass es das einzige Mittel ist, nicht mehr zu leiden. Zunächst nicht mehr moralisch zu leiden. Denn diese Situation löst automatisch Revoltegefühle aus: Seine Arbeit mit Ärger tun hieße, sie schlecht ausführen und sich zum Hungertod verurteilen; und außer der Arbeit gibt es niemanden, den man beschuldigen könnte. Den Chefs gegenüber kann man sich nicht erlauben, dreist zu sein, und überdies geben sie dazu häufig nicht einmal Anlass. So bleibt vor dem eigenen Los kein anderes Gefühl als Trauer. Man ist versucht, ganz einfach aus dem Bewusstsein alles zu verbannen, was nicht zum vulgären und täglichen Kleinkram gehört. (Fabriktagebuch, 25)

Die bürgerliche Gesellschaft leidet an einer Monomanie: der Monomanie der Buchhaltung. Für sie hat nur das einen Wert, was sich in einer Geldsumme ausdrücken lässt. Niemals zögert sie, Menschenleben den Zahlen zu opfern, Zahlen des Staatshaushalts oder der Unternehmensbilanzen. Wir lassen uns von dieser fixen Idee anstecken, auch lassen wir uns von Ziffern hypnotisieren. Daher ist unter den Vorwürfen, die wir gegen das Wirtschaftsregime erheben, der Vorwurf der Ausbeutung, des zur Mehrung der Profite erpressten Geldes, fast der einzige, der deutlich und unverblümt formuliert wird. Es ist zweifellos leichter, sich über eine auf dem Lohnzettel stehende Zahl zu beschweren, als die im Laufe eines Arbeitstages ertragenen Leiden zu untersuchen. Daher lässt die Lohnfrage oft genug andere lebenswichtige Forderungen vergessen. Eine Folge davon ist, dass man die Umwandlung des Regimes als Resultat der Abschaffung des kapitalistischen Eigentums und des kapitalistischen Profits begreift, als ob dies mit der Verwirklichung des Sozialismus identisch wäre. Nun gut, hier besteht eine erhebliche Lücke in der Vorstellungswelt der Arbeiterbewegung. In allen Unbilden, die die Arbeiterklasse durch die kapitalistische Gesellschaft erlitten hat und erleidet, steckt ein viel wichtigeres Problem als das der Profite und des Eigentums. Der Arbeiter leidet nicht allein unter unzulänglicher Entlohnung. Er leidet, weil die bestehende Gesellschaft ihn diskriminiert, weil sie ihn in Knechtschaftsverhältnisse zwingt. Der ungenügende Lohn ist nur ein Indiz dieser Knechtschaft. Die Arbeiterklasse leidet, weil sie der Willkür der führenden Kader der Gesellschaft ausgeliefert ist, die ihr außerhalb der Fabrik ein bestimmtes Existenzminimum und innerhalb der Fabrik bestimmte Arbeitsbedingungen diktieren. Die Rechte, welche die Arbeiter am Arbeitsplatz erobern können, hängen nicht direkt vom Eigentum oder vom Profit ab, sondern von den Beziehungen zwischen dem Arbeiter und der Maschine, zwischen dem Arbeiter und den Vorgesetzten sowie von der mehr oder weniger kompakten Macht der Betriebsleitung. Die Arbeiter können die Betriebsleitung zur Anerkennung von Rechten zwingen, ohne die Eigentumsrechte der Unternehmer und deren Profite anzutasten; und sie können aller Rechte beraubt sein in einem Betrieb, der Kollektiv-Eigentum ist. Das Bestreben der Arbeiter, Rechte im Betrieb zu erkämpfen, bringt sie in Konflikt vorab nicht mit dem Eigentümer, sondern mit der Betriebsleitung. (Fabriktagebuch, 231f)

Verjagte man morgen die Unternehmer, vergesellschaftete man die Fabriken, so änderte sich nichts an diesem grundsätzlichen Problem: die Notwendigkeit, eine maximale Anzahl von Produkten »auszustoßen«, entspricht nicht den Lebensbedürfnissen der in der Fabrik arbeitenden Menschen die Versöhnung der Erfordernisse der Betriebe mit den Wünschen und Sehnsüchten der produzierenden Menschen ist ein Problem, das die Kapitalisten lösen, indem sie eine seiner beiden Komponenten ignorieren: Sie verhalten sich so, als gäbe es diese Menschen gar nicht. Ebenso ignorieren manche anarchistischen Auffassungen die andere Komponente: die Produktionsnotwendigkeiten. Die ideale Lösung wäre eine Arbeitsorganisation, die gewährleistete, dass jeden Abend die maximale Anzahl gut gefertigter Produkte und zufriedene Arbeiter die Fabriken verlassen. Sorgte ein überraschender Zufall für die Entdeckung einer Arbeitsmethode, die diesen beiden Zwecken genügt, stellte sich das Problem nicht mehr. Aber diese Methode gibt es nicht. Dass eine Lösung, wie wir sie hier angedeutet haben, nicht zustande kommen kann, hat seinen Grund gerade darin, dass die Bedürfnisse der Produktion und die der Produzenten nicht notwendig übereinstimmen. Und dies ist das zentrale Problem, das sich der Arbeiterklasse stellt: eine Methode der Arbeitsorganisation zu finden, die für die Produktion, für die Arbeit und für die Konsumtion gleichermaßen stichhaltig und akzeptabel ist. (Fabriktagebuch, 233)

Gesellschaft / Politik

Die Entwicklung der Bürokratie innerhalb der Industrie ist nur der am meisten bezeichnende Aspekt eines ganz allgemeinen Phänomens. Wesentlich ist eine täglich sich verstärkende Spezialisierung. Die Umwandlung der Industrie, die Facharbeiter mit dem Verständnis für verschiedene Maschinen und deren Bedienung durch angelernte Arbeiter ersetzt hat, die automatisch für die Bedienung eines einzigen Maschinentyps abgerichtet sind: dieser Prozess ist das Sinnbild einer in allen Bereichen sich vollziehenden Entwicklung. Ermangeln die Arbeiter immer mehr technischer Kenntnisse, so ignorieren die Techniker nicht allein häufig die Arbeitspraxis; ihre Kompetenz ist in vielen Fällen auf ein sehr enges Gebiet begrenzt. In Amerika hat man sogar Ingenieure herangebildet, die, ungelernten Arbeitern ähnlich, für eine bestimmte Maschinenkategorie spezialisiert sind. .. Desgleichen stehen die Wissenschaftler den technischen Problemen nicht allein fremd gegenüber, sie ermangeln auch vollständig jener Gesamtsicht, die das Wesen der theoretischen Kultur ausmacht. An den Fingern könnte man die Wissenschaftler der ganzen Welt abzählen, die einen Überblick über Geschichte und Entwicklung ihrer eigenen Wissenschaft besitzen; es gibt keinen, der wirklich kompetent wäre in einer anderen Wissenschaft als der seinen. Da die Wissenschaft ein unteilbares Ganzes bildet, kann man sagen, dass es eigentliche Wissenschaftler gar nicht mehr gibt, sondern nur Handlanger der wissenschaftlichen Arbeit, Räder eines Ganzen, das ihr Geist nicht umfasst. Man könnte die Beispiele vermehren. In nahezu allen Bereichen findet sich das Individuum, eingepfercht in die Grenzen eines beschränkten Aufgabenbereichs, von einem kollektiven Ganzen aufgesogen, das über es hinweggeht, auf das hin es alle seine Aktivität ausrichten muss und dessen Funktionsweise es nicht verstehen kann. Unter solchen Umständen gewinnt eine Funktion eine überragende Bedeutung: die der Koordination. Man kann sie administrative oder bürokratische Funktion nennen. Die Schnelligkeit, mit der die Bürokratie beinahe alle Bereiche menschlicher Aktivität eroberte, hat, wenn man sie sich vor Augen hält, etwas Bestürzendes. Der durchrationalisierte Industriebetrieb, in dem der Mensch sich alles dessen, was Initiative, Intelligenz, Wissen, Methode ausmacht, zugunsten eines leblosen Mechanismus beraubt sieht, ist ein Symbol der gegenwärtigen Gesellschaft. Denn obwohl die bürokratische Maschine aus Fleisch, und zwar aus wohlgenährtem Fleisch besteht, ist sie ebenso verantwortungslos und unbewusst wie Eisen- und Stahlmaschinen. Die gesamte Entwicklung der gegenwärtigen Gesellschaft zielt darauf ab, die verschiedenen Formen bürokratischer Entwicklung zu entfalten und ihnen eine Art Autonomie gegenüber dem eigentlichen Kapitalismus zu geben. (Unterdrückung und Freiheit, 125f.)

Das ist die eigentliche Aufgabe unserer Generation. Seit mehreren Jahrhunderten … sind denkende und handelnde Menschen methodisch damit beschäftigt, dem menschlichen Geist die Herrschaft über die Naturkräfte zu sichern; und der Erfolg übertraf alle Hoffnungen. Aber im Verlauf des letzten Jahrhunderts hat man begriffen, dass die Gesellschaft selbst eine Naturkraft ist, ebenso blind wie die anderen, ebenso gefahrvoll für den Menschen, wenn es ihm misslingt, sie zu beherrschen. Jetzt bedrückt diese Kraft uns grausamer als Wasser, Erde, Luft und Feuer; um so mehr, als sie, aufgrund des technischen Fortschritts, über die Verwendung des Wassers, der Erde, der Luft und des Feuers verfügt. Das Individuum sieht sich brutal der Kampf- und Arbeitsmittel beraubt; weder der Krieg noch die Produktion sind heute möglich ohne eine totale Unterwerfung des Individuums unter das kollektive Machtpotential. … Die Beherrschung dieses Mechanismus ist für uns eine Frage über Leben und Tod; ihn beherrschen, heißt, ihn dem menschlichen Geist, dem Individuum, zu unterwerfen. Die Unterordnung der Gesellschaft unter das Individuum, das ist die Definition der wirklichen Demokratie, folglich auch des Sozialismus. (Unterdrückung und Freiheit 133)

Aus einer solchen Situation resultiert für jeden Menschen, der sich dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlt, eine fürchterliche und unheilbare Zerrissenheit. Auch nur von fern am Spiel der die Geschichte bewegenden Kräfte teilnehmen, ist kaum möglich, ohne sich zu beschmutzen oder im Voraus zur Niederlage zu verurteilen. Ohne ein beträchtliches Maß an Bewusstlosigkeit ist es auch kaum möglich, in Gleichgültigkeit oder in einen Elfenbeinturm zu entfliehen. Die Formel des »kleineren Übels«, so abgewertet durch den Gebrauch der Sozialdemokraten, bleibt folglich als einzige anwendbar, unter der Voraussetzung, dass man sie mit kältester Klarsicht anwendet. Obwohl notwendig, ist jede Gesellschaftsordnung, welche sie auch immer sein mag, wesentlich schlecht. Man kann den von ihr Bezwungenen nicht vorwerfen, sie mit allen Kräften untergraben zu wollen. Wenn sie sich fügen, so tun sie es nicht dank einer Tugend, sondern im Gegenteil unter der Wirkung einer Erniedrigung, die bei ihnen alle kraftvollen Tugenden auslöscht. Man kann auch den Organisatoren der Macht nicht vorwerfen, sie zu verteidigen, noch kann man sie als Verschwörer gegen das Allgemeinwohl hinstellen. Kämpfe zwischen Mitbürgern sind nicht die Folge eines Mangels an Verständnis und gutem Willen; sie ergeben sich aus der Natur der Dinge, und man kann sie nicht beschwichtigen, sondern allein durch Zwang ersticken. Für jeden, der die Freiheit liebt, ist es nicht wünschenswert, dass sie aufhören, aber dass sie unterhalb einer gewissen Grenze der Gewaltanwendung bleiben (Unterdrückung und Freiheit, 264)

Das künftige Schicksal der Menschheit ist nicht das einzige Objekt, dem man Beachtung schenken muss. Allein Fanatiker können ihrer Existenz eine Bedeutung nur insofern beimessen, als sie einer kollektiven Sache dient. Die Unterordnung des Individuums unter die Kollektivität ablehnen, bedingt die Verweigerung, sein eigenes Schicksal dem Geschichtsverlauf unterzuordnen. Um sich für eine derartige Anstrengung kritischer Analyse zu entscheiden, genügt die Einsicht, dass es auf diesem Wege möglich wäre, der Ansteckung des Wahnsinns und des kollektiven Taumels zu entgehen und damit für sich, über das gesellschaftliche Idol hinweg, den ursprünglichen Pakt des Geistes mit dem Universum zu erneuern. (Unterdrückung und Freiheit, 240)

Nicht glauben, dass man Rechte hat. Das heißt: nicht die Gerechtigkeit verschleiern oder entstellen, sondern nicht glauben, dass man mit Recht erwarten kann, die Dinge würden auf eine der Gerechtigkeit entsprechende Weise ablaufen; und um so mehr, als man selbst weit davon entfernt ist, gerecht zu sein. Senkrechte Überlagerung. Es gibt eine schlechte Art zu glauben, man habe Rechte, und eine schlechte Art zu glauben, man habe keine. … man muss dankbar sein, wenn man gerecht behandelt wird. Umgekehrt darf man niemals versuchen, den anderen auf andere Weise Gutes zu tun, als durch gerechte Behandlung. (Cahiers II, 18)

Beziehungen zwischen den Menschen. All jene, die Unendliches enthalten, sind ungerecht. Obwohl doch alles, was sich auf den Menschen bezieht, endlich und messbar ist, kommt gleichwohl ab einer bestimmten Stufe das Unendliche ins Spiel. (wenn z.B. von zwei Menschen der eine 500g, der andere 550 g Brot pro Tag als einzige Nahrung hat, endlicher Unterschied; wenn der eine 100 g, der andere 3 Kg hat, unendlicher Unterschied, denn was für den einen alles ist, hat für den anderen nur eine zu vernachlässigende Bedeutung. Wie in der Physik stellt der Begriff des zu Vernachlässigenden den Übergang zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen dar. (Cahiers I, 197)

Wahrheit

Die Wahrheit ist das, was ich denke – was ich in den äußeren Erscheinungen lese – , wenn ich die Wahrheit wünsche. Dieser Wunsch heißt »Dein Wille geschehe und nicht der meine«. Man will nicht verändern, was ist. Nicht lesen, was man fürchtet oder wünscht. Das Schöne: das, was man nicht verändern will. Das Gute: tatsächlich nicht verändern wollen (Nichteingreifen). Das Wahre: im eigenen Geist nicht verändern wollen (durch die Illusion) (Cahiers I, 204)

Liebe zur Wahrheit ist kein passender Ausdruck. Die Wahrheit ist kein Gegenstand der Liebe. Sie ist kein Gegenstand. Was man liebt, ist etwas, das existiert, das man denkt und das dadurch Wahrheit oder Irrtum hervorrufen kann. Eine Wahrheit ist immer Wahrheit von etwas. Die Wahrheit ist der offenbarende Glanz der Wirklichkeit. Der Gegenstand der Liebe ist nicht die Wahrheit, sondern die Wirklichkeit. Die Wahrheit begehren, heißt einen unmittelbaren Kontakt mit Wirklichem begehren. Einen Kontakt mit einer Wirklichkeit begehren, heißt sie lieben. Man begehrt die Wahrheit nur, um in der Wahrheit zu lieben. Man begehrt die Erkenntnis der Wahrheit dessen, was man liebt. …Die wirkliche und reine Liebe begehrt vor allem immer, völlig in der Wahrheit zu bleiben, was sie auch sein mag, unter jeder Bedingung. Jede andere Art der Liebe begehrt vor allem die Befriedigung, und ist deshalb ein Quell des Irrtums und der Lüge. (Einwurzelung 368f)

Eine Wahrheit offenbart sich jedes Mal nur dem Geiste eines besonderen Menschen. Wie soll er sie mitteilen? Versucht er, sie darzulegen, wird man nicht auf ihn hören; weil die anderen diese Wahrheit nicht kennen, werden sie sie nicht als solche gelten lassen; sie begreifen nicht, dass das, was er ihnen da vorträgt, wahr ist; sie widmen dem nicht genügend Aufmerksamkeit, um es zu merken; denn nichts treibt sie, diese Anstrengung der Aufmerksamkeit zu leisten. Die Freundschaft aber, die Bewunderung, die Sympathie oder jedes anderen Gefühl des Wohlwollens würde sie ohne weiters zu einem gewissen Grad der Aufmerksamkeit veranlassen. Ein Mensch, der etwas Neues zu sagen hat – denn die Gemeinplätze bedürfen keiner Aufmerksamkeit -, kann zuerst nur bei denen Gehör finden, die ihn lieben. Ob also die Wahrheiten unter den Menschen herumkommen, hängt völlig von ihren Gefühlen füreinander ab; und dies gilt für alle Arten von Wahrheiten. (Einwurzelung, 303)

Die Kunst, die Wahrheiten zu übersetzen, ist eine der wesentlichsten und der wenigst bekannten. Ihre Schwierigkeit beruht darauf, dass man sich zu ihrer Ausübung in den Herzpunkt einer Wahrheit versetzt haben und sie in ihrer Nacktheit, jenseits der besonderen Form ihres jeweiligen zufälligen Ausdrucks, besessen haben muss. Im Übrigen ist die Möglichkeit der Übersetzung ein Prüfstein für eine Wahrheit. Was sich nicht übersetzen lässt, ist keine Wahrheit; ebenso wie etwas, dessen Aussehen sich nicht je nach dem Blickpunkt verändert, kein fester Körper, sondern ein Augentrug ist. Auch das Denken kennt einen dreidimensionalen Raum. Die Erforschung geeigneter Übersetzungsmethoden, zur Vermittlung der Bildung an das Volk, wäre für die Bildung selbst noch heilsamer als für das Volk. (Einwurzelung 106f)

(passives) Handeln

Es ist gefährlich, einem Menschen, einer Sache etc. mehr zu geben, als man es auf natürliche Weise und ohne Anstrengung kann. Wenn man diese Grenze überschreitet, läuft man Gefahr, ihnen gegenüber Hass zu empfinden. Auch von ihnen abhängig zu werden, denn man erwartet eine Gegenleistung für das, was man zuviel gegeben hat. .. Man darf diese Grenze nie überschreiten; man muss an sich arbeiten, um diese Grenze hinauszuschieben (Cahiers I, 325)

Wenn man sich dabei ertappt, bei solchen an sich guten Taten Selbstzufriedenheit zu empfinden (z.B. geben, sich einschränken etc.), bis auf weiteres aufhören, sie zu vollbringen (Cahiers I, 337)

Das Wesen der Erziehung – es handle sich um Kinder oder Erwachsene, um Individuen oder ein Volk, oder auch um einen selbst – besteht darin, dass sie seelische Antriebe zum Handeln hervorruft. … Denn eine Handlung kommt niemals zur Ausführung, wenn ihr nicht Beweggründe vorausgehen, die danach angetan sind, ihr die unerlässliche Energiemenge zu liefern. Wollte man menschliche Geschöpfe – andere oder sich selbst – zum Guten hinführen, indem man ihnen nur die Richtung anzeigt, ohne vorher darauf bedacht gewesen zu sein, ihnen auch die entsprechenden Beweggründe und inneren Antriebe zu sichern, so gliche man einem Fahrer, der ein Auto mit leerem Benzintank durch einen bloßen Druck auf den Gashebel in Bewegung setzen wollte. (Einwurzelung, 279)

Der Gehorsam ist der einzige reine Antrieb, der einzige, der auf keiner Stufe den Lohn für die Tat mit einschließt … vorausgesetzt, es handelt sich um Gehorsam gegenüber einer Notwendigkeit, nicht gegenüber einem Zwang (schreckliche Leere bei den Sklaven). Was die tugendhaften Handlungen betrifft – nur diejenigen ausführen, denen man nicht entgehen kann, das, was zu unterlassen unmöglich ist; aber unaufhörlich durch gezielte Aufmerksamkeit die Zahl derjenigen erhöhen, die man unmöglich unterlassen kann. (Cahiers II, 15)

Notwendigkeit. Die Verhältnisse zwischen den Dingen, sich selbst, einschließlich der Ziele, die man in sich trägt, als einen der Endpunkte sehen. Die Handlung geht ganz natürlich daraus hervor. Stein auf einem Weg, den man schnell zurücklegen möchte. Man will nicht, akzeptiert nicht, dass er da ist; man stürzt sich auf ihn und schiebt. Man erschöpft seine Kraft, um die Fiktion zu verstärken, der Stein sei nicht da. Oder man betrachtet den Stein, sich selbst, sein Verlangen, vorbeizukommen; der Stein ist da, ist aber nicht alles. Dieser Augenblick des Innehaltens macht das indirekte Handeln und den Hebel möglich. Derjenige, der schiebt, hat oft Erfolg; wenn er keinen Erfolg hat und am Ende erschöpft ist, dann erscheint ihm der Stein als etwas Absolutes, das man unmöglich beiseite schieben kann. Für denjenigen, der den Hebel benutzt, ist der Stein nichts Absolutes, auch wenn er keinen Erfolg hat; er denkt, er hätte es schaffen können, wenn … (Cahier II, 23)

Der Lohn dafür, dass man mit genügend Aufmerksamkeit und Liebe an Gott denkt, besteht darin, dass man gezwungen wird, seinem Willen zu folgen. Und umgekehrt besteht der Wille Gottes in dem, was man unbedingt tun muss, wenn man mit genügend Aufmerksamkeit und Liebe an ihn gedacht hat. … (Cahiers II, 178)

Die Aufmerksamkeit ist auf ihrer höchsten Stufe das gleiche wie das Gebet. Sie setzt Glaube und Liebe voraus. Mit ihr ist eine andere Freiheit verbunden als die der Wahl, eine die sich auf der Ebene des Willens befindet. Nämlich die der Gnade. So aufmerksam sein, dass man keine Wahl mehr hat. Dann kennt man sein Dharma. (Cahiers II, 104)

Die Demut besteht in dem Wissen, dass es in dem, was man »Ich« nennt, keine Energiequelle gibt, die es einem erlaubt, höher zu steigen. … Alles, ausnahmslos alles, was es an Wertvollem in mir gibt, kommt aus etwas anderem als mir selbst, nicht als Gabe, sondern als etwas Geliehenes, das man unaufhörlich neu empfangen muss. Alles, ausnahmslos alles, was in mir ist, hat keinerlei Wert. Unter den Gaben, die von außerhalb kommen, verliert alles, was ich mir aneigne, sofort seinen Wert. (Cahiers II, 58)

Die Quelle der moralischen Energie liegt für den Menschen außerhalb seiner selbst, ebenso wie die der physischen Energie (Nahrung, Atmung). Im Allgemeinen findet er sie auch, und deshalb unterliegt er – wie im physischen Bereich – der Täuschung, sein Wesen trage das Prinzip der Erhaltung in sich. Nur die Entbehrung macht das Bedürfnis spürbar. … Nicht richten. Jede Schuld wiegt gleich viel. Es gibt nur eine Schuld: nicht die Fähigkeit zu besitzen, sich von Licht zu ernähren. Denn da diese Fähigkeit fehlt, ist jede Schuld möglich und keine ist vermeidbar. (Cahiers II, 130)

Keinen Schritt – auch nicht auf das Gute zu – über das hinaus tun, wozu man von Gott unerbittlich getrieben wird, in Taten, Worten und Gedanken. Aber bereit sein, unter seinem Druck jeden Weg zu gehen. (Cahiers II, 153) Nicht-handelndes Handeln. (Außerhalb der natürlichen Pflichten) niemals einen Schritt über das hinaus tun, wozu man sich unwiderstehlich gezwungen fühlt, denn selbst das Gute ist nicht mehr gut, wenn es nicht durch Gehorsam vollbracht wird. (Cahiers II, 180)

Mysterium des Guten in den Handlungen. Das einzige Kriterium für den Wert einer Handlung ist die Wirkung, die sie auf die Seele ausübt, aber darüber kann man auf keinen Fall durch Selbstbeobachtung urteilen. … Loslösung, Gleichgültigkeit (im höheren Sinne). Man sagt: wenn ich keine Beweggründe mehr habe – wie werde ich dann handeln? Warum werde ich handeln? Aber darin liegt das Wunder des Übernatürlichen. Bring in dir alle Antriebe, alle Beweggründe zum Schweigen, du wirst trotzdem handeln, vorwärtsgetrieben durch eine Energiequelle, die etwas anderes ist als Antriebe und Beweggründe. (Cahiers II, 166)

Religion/Gott

Was heißt, sich dem Willen Gottes fügen? Drei Bereiche: 1. Das, was auf keine Weise von uns abhängt (besonders alle vollendeten Tatsachen). All dies lieben, als ganzes und als einzelnes, ohne jede Einschränkung. Darin die Gegenwart dessen, was man liebt, spüren (lesen). Die Liebe wird transzendent, wenn man den geliebten Gegenstand durch das hindurch liebt, was schrecklich ist. …2. Das, was im Bereich des Willens liegt, d.h. die Dinge, die wir uns durch den Verstand und die Einbildungskraft deutlich vorstellen können, über die wir von außen entscheiden und hinsichtlich derer wir bestimmte Mittel bestimmten Zielen zuordnen können. Hier muss man das, was einem als offensichtliche Pflicht erscheint, ohne Schwäche und Aufschub ausführen, oder, wenn sich keine offensichtliche Pflicht zeigt, willkürliche, aber festgelegte Regeln befolgen, die man so ausgewählt hat, dass sie das Gewissen nicht verletzen. All dies soll verhindern, dass man einen eigenen Willen hat. Deshalb wählt man auch objektive Regeln, Regeln, die die Tugend der Begrenzung enthalten, denn es handelt sich um einen begrenzten Bereich. – oder der Neigung folgen, aber unter der Bedingung, dass es in begrenztem Maße geschieht. 3. Alles, was nicht ganz und gar unabhängig von uns ist, ohne aber zum Bereich des Willens zu gehören. Wenn man mit Aufmerksamkeit und Liebe an Gott denkt, belohnt er einen, indem er auf die Seele einen Zwang ausübt, der zur Aufmerksamkeit und zur Liebe genau proportional ist (Es gibt da eine Art geistigen Automatismus). Im Zustand der Vollkommenheit ist dieser Zwang total. Darunter ist er partiell. Man soll nur das ausführen, wozu man von diesem Zwang unwiderstehlich gedrängt wird. Alles übrige ist der Bereich des Bösen, und was man auch tut, man kann in ihm nur Böses tun; man muss sich in ihm also durch den Strom der Ereignisse treiben lassen,. .. und, wenn man kann, auf jegliches Handeln verzichten, bis mehr Aufmerksamkeit und Liebe einen mit mehr Zwang belohnt haben. (Cahiers II, 182)

Der Wille Gottes – wie kann man ihn erkennen? Wenn man in sich Stille herstellt, wenn man alles Verlangen, alle Meinungen zum Schweigen bringt und mit Liebe, mit seiner ganzen Seele und ohne Worte denkt »Dein Wille geschehe«, wovon man dann ohne Unsicherheit spürt, dass man es tun muss (auch wenn es in mancher Hinsicht ein Irrtum wäre), das ist Gottes Wille. Denn wenn man ihn um Brot bittet, gibt er keine Steine. Kriterium – Handeln (oder Nicht-Handeln, eine Haltung), für das die Vernunft mehrere unterschiedliche, aber auf ein Ziel gerichtete Antriebe findet, bei dem man aber spürt, dass es alle vorstellbaren Antriebe übersteigt. Zwei Kriterien, die zusammenfallen. (Cahiers II, 145)

Glauben. 2+2=4. Der Glaube ist hier das Gefühl des Offensichtlichen. Ich kann per definitionem auf diese Weise nicht an Mysterien glauben. Aber ich glaube, dass die Mysterien der katholischen Religion eine unerschöpfliche Quelle an Wahrheiten bezüglich der Condition humaine sind. (Außerdem sind sie für mich ein Gegenstand der Liebe.) Nur hindert mich nichts daran, dasselbe von anderen Mysterien zu glauben, oder zu glauben, dass einige dieser Wahrheiten anderswo unmittelbar enthüllt worden sind… Die Intoleranz entsteht aus einer Vermengung der verschiedenen Arten zu glauben. (Cahiers II, 73)

Machtlosigkeit Gottes. Christus wurde gekreuzigt; sein Vater hat zugelassen, dass er gekreuzigt wurde; zwei Seiten der gleichen Machtlosigkeit. Gott übt seine Allmacht nicht aus; wenn er sie ausübte, würden wir nicht existieren und auch sonst nichts. Schöpfung: Gott, der sich durch die Notwendigkeit fesselt – Man kann hoffen, dass die Fesseln mit dem Tode fallen, doch man hört auch auf, als abgetrenntes Wesen zu existieren – Warum ist die Schöpfung etwas Gutes, obwohl sie untrennbar mit dem Bösen verbunden ist? Was ist das Gute daran, dass ich existiere, und nicht Gott allein? Dass Gott sich durch mich als elendes Zwischenglied liebt? (Cahiers II, 74)

Man kann sich nicht daran hindern zu lieben. Aber man kann sich aussuchen, was man liebt. Man muss lieben, was dieser Liebe vollkommen würdig ist, und nicht, was ihrer nur in mancher Hinsicht würdig, in anderer unwürdig ist (Platon). Nichts, was existiert, ist der Liebe vollkommen würdig. Man muss also lieben, was nicht existiert. Aber dieser Gegenstand der Liebe, der nicht existiert, entbehrt nicht der Wirklichkeit, ist keine Fiktion. Denn unsere Fiktionen können der Liebe nicht würdiger sein als wir selbst, die wir es nicht sind. (Cahiers II, 126)

Man schädigt ein Kind, wenn man es in einem engen Christentum aufzieht, welches seinen Geist verhindert, jemals wahrzunehmen, dass in den nichtchristlichen Kulturen Schätze reinen Goldes liegen. Die Laienerziehung fügt den Kindern einen noch größeren Schaden zu. Sie unterschlägt diese Schätze, und die des Christentums dazu. (Einwurzelung, 140)

Die Mehrzahl derer, die sich dem Christentum anschließen oder die, darin geboren und darin verblieben, ihm aufrichtig und inbrünstig anhängen, werden von einem Bedürfnis des Herzens getrieben und dort festgehalten. Sie könnten die Religion nicht entbehren. Zumindest könnten sie sie nicht entbehren, ohne dass dies als eine Art innerer Einbuße empfunden würde. Will man aber, dass das religiöse Gefühl allein dem Geist der Wahrheit entspringt, so muss man völlig bereit sein, seine Religion aufzugeben – selbst wenn das Leben darüber seinen Sinn verlöre -, sobald sie etwas anderes als die Wahrheit sein sollte. Nur bei einer solchen Einstellung kann man unterscheiden, ob sie Wahrheit enthält oder nicht. Andernfalls wagt man es nicht einmal, das Problem in seiner ganzen Schärfe zu stellen. Gott darf für ein menschliches Herz kein Lebensinhalt sein wie der Schatz für den Geizigen. (Einwurzelung, S. 364)

Die Religion als Quelle des Trostes ist ein Hindernis für den wahren Glauben, und in diesem Sinn ist der Atheismus eine Reinigung. Ich muss mit dem Teil meiner selbst Atheist sein, der nicht für Gott gemacht ist. Von den Menschen, bei denen der übernatürliche Teil ihrer selbst noch nicht erwacht ist, haben die Atheisten recht und die Gläubigen unrecht. (Cahiers II, 151)

Kirche

Die Religion ist zu einer Privatangelegenheit erklärt worden. Nach den augenblicklich herrschenden geistigen Gewohnheiten soll das nicht heißen, dass sie im Verborgenen der Seele wohnt, in jenem heimlichen Grunde, in dessen Tiefe selbst das Bewusstsein des Einzelnen nicht hinabreicht. Es heißt vielmehr, dass sie eine Angelegenheit der Wahl, der Meinung, des Geschmacks, beinahe der Laune ist, etwas ähnliches wie die Wahl einer politischen Partei oder gar wie die Wahl einer Krawatte; oder auch, dass sie eine Angelegenheit der Familie, der Erziehung, der Umgebung ist. Dadurch, dass sie zu einer Privatsache geworden ist, hat sie das den öffentlichen Angelegenheiten vorbehaltene Merkmal der Verpflichtung eingebüßt und infolgedessen den unbestrittenen Anspruch auf Treue verloren. … Im Endergebnis beschränkt die zur Privatangelegenheit herabgeminderte Religion sich auf die Wahl eines Ortes, an dem man des Sonntags morgens ein bis zwei Stunden verbringt. Das Komische daran ist, dass die Religion, das heißt das Verhältnis des Menschen zu Gott, heute nicht als etwas gilt, dessen Heiligkeit jeden Eingriff einer äußeren Autorität verbietet, sondern dass sie vielmehr den Dingen zugezählt wird, die der Staat als etwas hinsichtlich der öffentlichen Angelegenheiten fast belangloses dem Belieben des Einzelnen anheimstellt. (Einwurzelung 190f)

Gott und das Übernatürliche sind im Universum verborgen und ohne Gestalt. Es ist gut, dass sie in der Seele verborgen und ohne Namen sind. Sonst läuft man Gefahr, unter diesem Namen Imaginäres zu besitzen. (Jene, die Christus ernährt, gekleidet etc. haben, wussten nicht, dass es Christus war.) Sinn der antiken Mysterien. Das Christentum (Katholiken und Protestanten gleichermaßen) spricht zuviel von den heiligen Dingen. Jede Handlung nicht unter dem Gesichtspunkt des Gegenstandes, sondern des Antriebes betrachten. Nicht. zu welchem Zweck? Sondern: woher kommt das? Gott konnte nur erschaffen, indem er sich verbarg. Sonst gäbe es nur ihn. (Cahiers II, 140)

»Wenn zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen«. Nicht einer. Aber auch nicht hundert. Zwei oder drei. Warum hat man nie das Gespräch zu zweit oder zu dritt … unter die religiösen Übungen aufgenommen; keine Unterhaltungen, sondern Gespräche, die mit größtmöglicher Konzentration und Aufmerksamkeit geführt werden? (Cahiers II, 155)

Ich bekenne mich voll und ganz zu den Mysterien des christlichen Glaubens, in der Art des Bekennens, die mir bei diesen Mysterien die einzig angemessene scheint; dieses Bekennen ist Liebe, nicht Behauptung. Ganz gewiss gehöre ich Christus an. Zumindest neige ich dazu, dies zu glauben. Aber ich werde außerhalb der Kirche durch Schwierigkeiten philosophischer Art festgehalten, die, wie ich fürchte, nicht behebbar sind und nicht diese Mysterien selbst betreffen, sondern die genaueren Auslegungen, mit denen die Kirche sie im Verlauf der Jahrhunderte umschließen zu müssen glaubte, und besonders wegen des Gebrauchs der Worte Anathema sit (Anm: Die Formel, mit der die katholische Kirche Häresien bezeichnet und aus der Kirche ausschließt) hat in diesem Zusammenhang.« (Cahiers I, 182)

Ich bleibe auf Seiten aller Dinge, die nicht in die Kirche eintreten können, die in die Kirche, dieses universale Haus der Aufnahme, keine Aufnahme finden können, aufgrund dieser beiden kleinen Wörter (Anm: anathema sit) . Ich bleibe umso mehr auf ihrer Seite, als meine eigene Vernunft ihnen zugezählt wird. … die der Vernunfteinsicht eigentümliche Funktion fordert eine völlige Freiheit.

Quellen:Simone Weil: Fabriktagebuch und andere Schriften zum Industriesystem, edition suhrkamp, Frankfurt 1978

Simone Weil: Cahiers, Bd 1-2, Hanser Verlag, München /Wien 1993

Simone Weil: Unterdrückung und Freiheit. Politische Schriften, Rogner und Bernhard, München 1975

Simone Weil: Die Einwurzelung, Kösel-Verlag, München 1956.

Workshop am 16.10.2009 im Haus der Frau in Linz